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Doctoral Thesis
2016

Wandel des Unternehmertums in der Landwirtschaft

Abstract (English)

The starting point for this cumulative thesis is the continuously advancing structural shift in agriculture and its upstream and downstream sectors. The first section of the thesis discusses the challenges faced by agriculture as a result of structural and demographic change. The thesis focuses on the shift in entrepreneurship in agriculture. It analyses to what extent there is a shift and the consequences that it has for the managers of agricultural businesses. Its impact on the availability of qualified agricultural workers is assessed in relation to the demographic change in the population. The studies reveal a strong dependence between business success and the ability of a farmer to act in an entrepreneurial manner, among other things caused by advancing structural change and increasingly liberalised agricultural markets. At the same time the farm managers remit is changing in line with economic growth and technical advances. Organisational and managerial tasks are growing in importance, while practical, hand-on tasks are relatively declining. The demands on farm managers increase as farms grow, greater technology is used and farms tend to specialise, and the requirements governing the qualification of permanently employed external workers also become stricter. It becomes clear that there are differences specific to particular regions and between individual farms when it comes to the professional qualifications of workers. In terms of the search for workers, there are particular problems today relating to the recruitment of specialist employees, while workers for simple auxiliary tasks are easier to find. Against the background of an emerging skills shortage, farm managers are called upon to analyse more closely their own management style and personnel management tools, such as non-material incentive systems, to offer their employees an attractive and pleasant long-term working environment. The second part of the thesis examines the challenges for rural cooperatives emanating from the structural change in agriculture. Cooperatives are the proven partners of agriculture, both in terms of the provision of equipment and the concentration and marketing of agricultural products, as well as the related improved market positioning of farmers. The thesis examines member management, in particular member retention, using the example of purchasing and sales cooperatives, as well as fruit and wine cooperatives, as there has been a sharp decrease in the number of members of the affected cooperatives in recent years. Strategies to improve the market position of rural cooperatives are also outlined. The rural cooperatives need to adopt an end-to-end well thought-out customer relationship management approach to counteract steadily falling numbers of members. Communication with members plays a key role in this. End-to-end and continuous communication with members improves the exchange of information and knowledge, encourages members to participate to a greater extent in the self-government of the cooperative and strengthens the overall emotional ties to cooperatives. Cooperation can be intensified, product quality improved and member retention positively influenced by means of contractual agreements, possibly in the form of cultivation and sales contracts between members and their cooperative. Against the background of growing farms and the related rising demands on the qualifications of farm managers, expanding the existing services offered provides another possible starting point for improving relationships with members. Expanding the services offered by the farm makes sense particularly in relation to advisory services in business administration, business management and production technology. To secure their market position, cooperatives can adapt to changing market conditions and gain a competitive edge by adopting a strategy of cost leadership, differentiation or niche marketing. The combined implementation of these strategies often happens in practice. Mergers represent another common strategy for improving market position. The history of mergers of fruit cooperatives in South Tyrol shows that the intensive involvement of members in the merger process is vital for its success. Structural change in German agriculture therefore not only has consequences for the farmer as an entrepreneur. Rural cooperatives also need to respond to changes in agricultural business structures by adopting adaptation strategies specifically matched to the particular cooperative. The size of the company is not decisive when it comes tor the success of managing a cooperative or a farm. The success of the business depends much more on the individual farm manager or director, who needs to be able to recognise new potential and business opportunities in a dynamically changing environment and implement innovations to ideally position the business within the competitive market.

Abstract (German)

Der kontinuierlich voranschreitende Strukturwandel in der Landwirtschaft und deren vor- und nachgelagerten Bereichen ist Ausgangspunkt der vorliegenden kumulativen Dissertation. Im ersten Teil der Dissertation werden die Herausforderungen, mit denen sich die Landwirtschaft aufgrund des strukturellen als auch des demografischen Wandels auseinandersetzen muss, thematisiert. Hierbei steht der Wandel des Unternehmertums in der Landwirtschaft im Zentrum. Es wird analysiert, inwiefern ein Wandel vorliegt und welche Konsequenzen sich hieraus für Leiter landwirtschaftlicher Betriebe ergeben. In Bezug auf den demografischen Wandel der Bevölkerung werden die Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von qualifizierten landwirtschaftlichen Arbeitskräften beurteilt. Im Rahmen der Untersuchungen zeigt sich aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen, unter anderem bedingt durch den fortschreitenden Strukturwandel sowie der zunehmend liberalisierten Agrarmärkte, eine starke Abhängigkeit zwischen dem betrieblichen Erfolg und den Fähigkeiten eines Landwirtes, unternehmerisch zu handeln. Parallel verändert sich im Zuge des betrieblichen Wachstums und des technischen Fortschritts das Aufgabengebiet der Betriebsleiter. Organisatorische sowie leitende Aufgaben gewinnen an Bedeutung, während praktische, ausführende Aufgaben in relativem Umfang abnehmen. Im Zuge des betrieblichen Wachstums erhöhen sich nicht nur die Anforderungen an die Betriebsleiter, sondern es steigen durch die zunehmende Technisierung und Spezialisierung der Betriebe auch die Anforderungen an die Qualifikation der Fremdarbeitskräfte. Es zeigt sich, dass besonders in Bezug auf die fachlichen Qualifikationen von Fremdarbeitskräften betriebsindividuelle und regional typische Unterschiede bestehen. Bei der Suche nach Fremdarbeitskräften kommt es insbesondere bei der Rekrutierung von Fachkräften schon heute zu Problemen, während Arbeitskräfte für einfache Hilfstätigkeiten leichter zu finden sind. Vor dem Hintergrund eines sich abzeichnenden Fachkräftemangels müssen sich die Betriebsleiter intensiver mit ihrem eigenen Führungsstil und Instrumenten des Personalmanagements, wie beispielsweise immateriellen Anreizsystemen, auseinandersetzen, um ihren Mitarbeitern ein attraktives und angenehmes, auf längere Dauer angelegtes Arbeitsumfeld zu bieten. Im zweiten Teil der Dissertation werden die Herausforderungen, die sich aus dem Strukturwandel in der Landwirtschaft für die ländlichen Genossenschaften ergeben, untersucht. Diese sind bewährte Partner der Landwirtschaft sowohl bezüglich der Bereitstellung von Betriebsmitteln als auch bei der Bündelung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und einer damit verbundenen Verbesserung der Marktposition von Landwirten. Am Beispiel von Bezugs- und Absatzgenossenschaften sowie Obst- und Winzergenossenschaften wird das Mitgliedermanagement, insbesondere die Mitgliederbindung, betrachtet, da es in den vergangenen Jahren zu einem deutlichen Rückgang der Mitgliederanzahl in betreffenden Genossenschaften gekommen ist. Zudem werden Strategien zur Verbesserung der Marktposition der ländlichen Genossenschaften selbst aufgezeigt. Die ländlichen Genossenschaften müssen, um den kontinuierlich sinkenden Mitgliederzahlen entgegenzuwirken, ein ganzheitlich durchdachtes Customer Relationship Management verfolgen. Eine zentrale Rolle kommt hierbei der Kommunikation mit den Mitgliedern zu. Eine lückenlose und kontinuierliche Kommunikation mit den Mitgliedern verbessert den Informations- und Kenntnisstand, regt die Mitglieder stärker zur Beteiligung im Rahmen der Selbstverwaltung innerhalb der Genossenschaft an und festigt insgesamt die emotionale Bindung zu den Genossenschaften. Mittels vertraglicher Vereinbarungen, etwa in Form von Anbau- und Abnahmeverträgen zwischen Mitgliedern und ihrer Genossenschaft, können die Zusammenarbeit intensiviert, die Produktqualität optimiert und die Mitgliederbindung positiv beeinflusst werden. Vor dem Hintergrund wachsender landwirtschaftlicher Betriebe und den damit verbundenen steigenden Anforderungen an die Qualifikationen der landwirtschaftlichen Betriebsleiter stellt der Ausbau der bestehenden Dienstleistungsangebote einen weiteren möglichen Anknüpfungspunkt zur Verbesserung des Mitgliederverhältnisses dar. Eine Erweiterung der Dienstleistungsangebote ist besonders in Bezug auf Beratungsangebote in den Bereichen Betriebswirtschaft, Unternehmensführung und Produktionstechnik sinnvoll. Zur Sicherung der Marktposition können sich die Genossenschaften durch die Strategie der Kostenführerschaft, der Differenzierung oder der Nische an die sich wandelnden Rahmenbedingungen anpassen und im Wettbewerb durchsetzen. In der Praxis findet eine kombinierte Umsetzung dieser Strategien statt. Eine weitere verbreitete Strategie zur Verbesserung der Marktposition stellt die Fusion dar. Am Beispiel des Verlaufs von Fusionen von Obstgenossenschaften in Südtirol zeigt sich, dass die intensive Einbindung der Mitglieder in den Fusionsprozess entscheidend für den Erfolg ist. Der Strukturwandel der deutschen Landwirtschaft bringt somit nicht nur Konsequenzen für den Landwirt als Unternehmer mit sich. Auch die ländlichen Genossenschaften müssen mittels der jeweiligen, spezifisch auf die Genossenschaft abgestimmten Anpassungsstrategie auf den Wandel der landwirtschaftlichen Betriebsstrukturen reagieren. Erfolgsentscheidend in Bezug auf die Führung einer Genossenschaft als auch eines landwirtschaftlichen Betriebes ist hierbei nicht in erster Linie die Unternehmensgröße. Der Unternehmenserfolg hängt vielmehr vom einzelnen Betriebsleiter bzw. Geschäftsführer ab, der in der Lage sein muss, in einem sich dynamisch verändernden Umfeld neue Potenziale und Geschäftschancen zu erkennen und Innovationen umzusetzen, um sein Unternehmen optimal innerhalb des Wettbewerbs auszurichten.

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Published in

Faculty
Faculty of Agricultural Sciences
Institute
Institute of Farm Management

Examination date

2016-10-13

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Language
German

Publisher

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Classification (DDC)
630 Agriculture

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@phdthesis{Gindele2016, url = {https://hohpublica.uni-hohenheim.de/handle/123456789/6095}, author = {Gindele, Nicola}, title = {Wandel des Unternehmertums in der Landwirtschaft}, year = {2016}, school = {Universität Hohenheim}, }